Was hat Dich dazu motiviert, ein duales Studium im Bauingenieurwesen zu absolvieren?
Bereits zu Realschulzeiten hatte ich Interesse am Bauwesen und absolvierte ein Praktikum bei einem Architekten.
Mit dem Wissen aus dem Praktikum, dass mir die gestalterischen Fähigkeiten nicht besonders lagen und durch die Wahl der Schwerpunkte Technik und Management am technischen Gymnasium waren für mich die ersten Steine Richtung Studium Bauingenieurwesen geebnet.
Ich entschied mich dual zu studieren, um meine theoretischen Kenntnisse zu vertiefen und praxisbezogen anzuwenden.
Kannst Du uns von einer besonders herausfordernden Situation während Deines Studiums oder Deiner bisherigen beruflichen Laufbahn erzählen und wie Du damit umgegangen bist?
Während meines Studiums stand ich vor der Herausforderung ein eigenes Projekt im Bereich Erdbau in Abstatt-Happenbach zu leiten.
Hier galt es Änderungen in der Planung und entsprechend im Bauablauf zu meistern und sinnvoll umzusetzen.
Auch zusätzliche Arbeiten über den ursprünglichen Leistungsumfang hinaus kamen hinzu.
Trotz der Schwierigkeiten konnte die Baustelle erfolgreich abgeschlossen werden.
Gibt es ein bestimmtes Bauprojekt, an dem Du gearbeitet hast, das Dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Was war daran besonders bemerkenswert für Dich?
Ein für mich besonders prägendes Bauprojekt ist das Erdbauprojekt für sieben Mehrfamilienhäuser in der Jägerhausstraße in Heilbronn. Auf dieser Großbaustelle wurden zu Beginn zwei Einfamilienhäuser rückgebaut.
Der Aushub und die Abfuhr umfasste 45.000 m³ Boden. Anschließend wurde noch der Arbeitsraum verfüllt.
Meine Aufgabe war es zuerst die Bauleitung im Aufmaß und der Abrechnung zu unterstützen.
Zwischenzeitlich durfte ich dann die Bauleitung in Vertretung übernehmen.
Welche Bedeutung misst Du dem Thema Nachhaltigkeit im Bauwesen bei?
Wie integrierst Du Nachhaltigkeitsprinzipien in Deine Arbeitsweise?
Vor Beginn meines Studiums war mir nicht bewusst, welchen Anteil die Baubranche im Bereich der Nachhaltigkeit trägt.
Durch mein Studium und mehrerer Projektarbeiten zum Thema Nachhaltigkeit, wurde mir bewusst, dass diese einen enormen Anteil an Emissionen zu verantworten hat. Zwei Beispiele hierbei sind die Zementproduktion sowie das Betreiben der Baumaschinen.
Ich selbst versuche nicht notwendige Leerlaufzeiten von Baumaschinen zu verhindern und Entsorgungswege möglichst kurz zu halten. Auch Termine und Besprechungen organisiere ich sinnvoll um keine unnütze Fahrten mit dem Firmenwagen zu generieren.
Kannst Du uns von einem Projekt berichten, bei dem Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle gespielt hat, und welche Auswirkungen das auf das Ergebnis hatte?
Ein Projekt, das sich durch seinen Einsatz für Nachhaltigkeit auszeichnet, war der Rückbau der Ziegelei in Mühlacker. Es wird möglichst oft versucht das Material beim Rückbau vor Ort zu brechen und als RC-Schotter vor Ort wieder einzubauen.
Über das Projekt in Mühlacker handelte auch eine meiner Projektarbeiten.
Der abgebrochene und aufbereitete Beton musste zusätzlich die Anforderungen einer Schottertragschicht für den Straßenbau erfüllen. Durch den Wiedereinbau des Materials konnten wir im Vergleich zur Anlieferung und des Einbaus von Primärschotter etwa zwei Drittel der Emissionen einsparen. Dies ist für mich ein praktisches Beispiel für die sinnvolle Umsetzung der Nachhaltigkeitsprinzipien.
Was sind Deine langfristigen beruflichen Ziele im Bauwesen? Wo siehst Du Dich in den nächsten Jahren?
Zunächst möchte ich mich als Bauleiter etablieren und mich persönlich so weiterentwickeln, dass ich auch Großprojekte von Anfang bis Ende selbständig abwickeln kann. In den nächsten Jahren wird sich dann für mich die Frage stellen, ob ich noch einen Master im Bauingenieurwesen antreten will, um mein Fachwissen in der Theorie zu vertiefen.
Auch spiele ich mit dem Gedanken internationale Erfahrungen zu sammeln.
Was motiviert Dich besonders in Deinem Beruf als Bauleiter?
Besonders motivierend ist für mich, wenn Abläufe reibungslos funktionieren und die Baustelle am Ende auch wirtschaftlich positiv abgeschlossen werden kann.
Ein abgeschlossenes Projekt, das sowohl für die Firma als auch für den Kunden als Erfolg betrachtet wird, gibt mir Motivation für die nächsten Bauvorhaben.
Wie gehst Du damit um, wenn Du mal einen schlechten Tag auf der Baustelle hast?
Um Stress abzubauen, suche ich einen sportlichen Ausgleich im hauseigenen Fitnessstudio.
Das hilft mir, den Kopf frei zu bekommen und mit neuer Energie an die Herausforderungen des nächsten Tages heranzugehen.
Welche neuen Bautechniken oder Trends im Bauwesen findest Du am spannendsten?
Besonders faszinierend finde ich neue Maschinen, die Bauprojekte künftig erleichtern und die Abläufe verbessern.
Praktisches Beispiel hierfür ist der Einsatz von Baumaschinen mit 3D-Steuerung.
Durch die 3D-Steuerung und das Einspielen von digitalen Geländemodellen können beispielsweise Bagger oder Raupe künftig Flächen und Baugruben vereinfacht herstellen ohne zusätzlich mit Vermessungsgeräten manuell Höhen und Punkte zu überprüfen.
Glaubst Du, dass sich der Baubereich in den nächsten Jahren stark verändern wird, und wenn ja, in welche Richtung?
Im Fokus unserer Firma wird im Bereich Erdbau meiner Meinung nach der Einsatz von modernen Vermessungsinstrumenten stehen. Darunter fallen z.B. Baumaschinen mit einer 3D-Steuerung, um Fehlerquellen zu verringern sowie der Einsatz von Vermessungsdrohnen. Zudem könnte die Anschaffung von flexibel einsetzbaren Baumaschinen für die SER eine zentrale Rolle der künftigen Veränderungen sein. Als Beispiel hierzu zählen Bagger mit beliebig austauschbaren Fronten.
Durch den Wechsel der Fronten sind mit einem Bagger dann sowohl Erdbautätigkeiten als auch Rückbauarbeiten von mehrstöckigen Bauwerken optimiert umsetzbar.
Durch das Interesse der Regierung wird zudem vermehrt versucht Baumaschinen mit Elektromotoren einzusetzen. Bis dies allerdings sinnvoll im Erd- und Rückbau umgesetzt wird, werden vermutlich noch einige Jahre vergehen.
Welche Möglichkeiten siehst Du, Dich beruflich weiterzuentwickeln und Deine Fähigkeiten als Bauleiter zu verbessern?
Zertifizierte Schulungen wie ich Sie unter Anderem bereits für die ‚Technische Regeln für Gefahrstoffe‘ hatte, vermitteln in kürzester Zeit Inhalte, die in der Praxis auch relevant sind, weshalb ich hierbei auch Potenzial zur beruflichen Weiterentwicklung sehe.
In Zukunft sind zwei weitere Schulungen geplant, die mir den Umgang mit der 3D-Steuerung und dem Erstellen von digitalen Geländemodellen nahebringen sollen.
Die Fähigkeiten als Bauleiter verbessern sich aufgrund neuer Erfahrungen im Arbeitsalltag ständig.
Da meine Erfahrungen sich auf die letzten 3 Jahre Studium und Praxis beschränken, lerne ich im Arbeitsalltag auch weiterhin sehr viel dazu.
Welche Werte sind Dir in Deiner beruflichen Tätigkeit besonders wichtig?
Ich lege besonderen Wert auf einen respektvollen Umgang mit den Mitarbeitern. Mir ist es wichtig, jedem Verständnis entgegenzubringen und komplexe Sachverhalte so zu erklären, dass sie für alle verständlich sind.
Aber auch die gegenseitige Unterstützung und Hilfsbereitschaft innerhalb der Firma sehe ich als zielführend.
Kannst du die SER Sanierung im Erd- und Rückbau GmbH als Ausbildungsbetreib empfehlen?
Nach drei Jahren des dualen Studiums bei der SER GmbH bin ich sowohl persönlich als auch beruflich gewachsen.
Durch die abwechselnden Phasen zwischen Theorie und Praxis wird ermöglicht auch große Projekte über einen längeren Zeitraum sinnvoll zu begleiten und verantwortungsvolle Aufgaben für diese zu übernehmen.
Der familiäre Umgang innerhalb der Firma und der offenen Kommunikationskultur sorgen zudem für ein angenehmes Berufsfeld. Gemeinsam mit der Unterstützung von Kollegen und der abwechslungsreichen Tätigkeiten im Büro als auch draußen auf der Baustelle ist die SER GmbH definitiv als Ausbildungsbetrieb zu empfehlen.