Am vergangenen Donnerstag hatten wir, Alisha (16), Baran (21) und Selina (16) die spannende Möglichkeit, eine Baustelle der SER auf dem Gelände der EnBW in Heilbronn zu besichtigen. Im Rahmen unserer kaufmännischen Ausbildung war dies eine tolle Gelegenheit, einen praktischen Einblick in die Abläufe eines Bauprojekts zu bekommen und mehr über die verschiedenen Arbeitsschritte im Erdbau zu erfahren.
Sicherheit an 1. Stelle
Bevor wir die Baustelle betreten durften, wurden wir über die Gefahren auf der Baustelle informiert und angewiesen die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu beachten. Dies ist unerlässlich um Unfälle während der Besichtigung zu vermeiden und die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Die Schutzausrüstung besteht aus Warnkleidung, Schutzhelm, Sicherheitsschuhen und Schutzbrille. Neben der Schutzausrüstung gibt es außerdem ausgewiesene Lauf- und Fahrwege sowie Geschwindigkeitsbegrenzungen für Baumaschinen als auch ein Feuer- und Rauchverbot. Zudem ist es nur mit Baustellenausweisen möglich das Gelände zu betreten. Diese werden beim Betreten in eine Stecktafel gesteckt und nach Verlassen der Baustelle wieder an der Pforte abgegeben. Ziel hierbei ist es sicherzustellen, dass ausschließlich Mitarbeiter der Baustelle Zutritt zur Baustelle haben.
Die verschiedenen Arbeitsschritte im Erdbau
Uns wurde erklärt, dass bereits lange vor Beginn der Aushubarbeiten das Bohrplanum für die Firmen vom Spezialtiefbau hergestellt wurde. Hierbei war zu beachten, dass der Grundwasserspiegel nur etwa 2m unterhalb des Geländes liegt und der Untergrund von Natur aus nicht tragfähig ist. Dennoch war es wichtig ein tragfähiges Planum herzustellen, welches den Maschinen des Spezialtiefbaus Stand hält, weshalb in manchen Bereichen ein Aufbau von bis zu 90cm Schotter notwendig war.
Nach der Herstellung des Bohrplanums konnten die Spezialtiefbauarbeiten beginnen. Hierbei wurden durch die verschiedenen Firmen des Spezialtiefbaus Gründungspfähle errichtet, durch welche später die gesamten Lasten der Gebäude in den Boden geleitet werden. Zudem wurden Spundwände und überschnittene Bohrpfahlwände hergestellt, welche zur Sicherung der Baugruben notwendig sind.
Währenddessen die Spezialtiefbauarbeiten in einigen Bereichen sichtlich noch fortgesetzt wurden, konnte die SER für einen Folgeauftrag bereits erneut anrücken um mit dem Aushub für die verschiedenen Gebäude zu beginnen. Im Vergleich zu einer gewöhnlichen Baugrube muss hier jedoch das Material um die Gründungspfähle herum ausgehoben werden.
Während wir zusahen, wie eine Baggerschaufel nach der anderen auf den LKW geworfen wurde, wurde uns erklärt, dass in unserer Firmengruppe zwischen verschiedenen Transportmitteln unterschieden wird. Diese sind 3-Achser mit als auch ohne Anhänger, 4-Achser, Sattelzüge oder auch Traktoren mit Lademulde sowie Containerfahrzeuge.
Beim Transport dreht sich alles um die optimale Logistik der LKWs. Wir waren beeindruckt von der Effizienz der eingesetzten Maschinen und den koordinierten Abläufen. Innerhalb kürzester Zeit war ein LKW beladen, während der nächste bereits in Sichtweite war.
Das Einbauen von Steinbruchschotter war ein weiterer wichtiger Schritt, den wir beobachten konnten. Hierbei wird der Schotter abgekippt, mittels großem Bagger grob verteilt und durch einen Minibagger höhengerecht eingebaut.
Zuletzt wurde uns das Verdichten des Schotters erklärt. Dieser Prozess ist entscheidend, um die Tragfähigkeit des Schotters sowie eine planierte Fläche zu errichten. Aufgrund der Verdichtung kommt es jedoch auch zu Setzungen des Materials. Weshalb der Schotter 2 cm höher eingebaut wird.
Nach der Besichtigung unserer Maschinen und Mitarbeiter konnten wir auf der Baustelle bei weiteren Gebäudeabschnitten beobachten wie durch den Rohbauer bereits eine Sauberkeitsschicht auf dem Schotterplanum hergestellt wurde, des Weiteren konnten wir beobachten wie bereits Bewehrungseisen für die Bodenplatte verlegt wurden, die Bodenplatte betoniert wurde und sogar bereits erste Wände in weiteren Abschnitten errichtet wurde. Nachdem der Schotter in allen Gebäuden eingebaut ist, erfolgt für die SER der nächste Arbeitsschritt, erst sobald eine Verfüllung der Arbeitsräume möglich ist. Dies ist jedoch erst der Fall, sobald mindestens die Kellerwände und die Kellerdecke stehen. Aufgrund des aktuellen Stands der Baustelle war dies jedoch noch nicht möglich zu beobachten.
Fazit
Durch den unterschiedlichen Fortschritt zwischen den einzelnen Gebäudeabschnitten war für uns ein umfassender Einblick in die Abläufe eines Erdbauprojekts möglich. Zudem konnte auch unser Verständnis für die verschiedenen Aspekte des Bauens vertieft werden. Als Azubis im kaufmännischen Bereich war es spannend zu sehen, wie die Theorie in der Praxis umgesetzt wird. Wir sind dankbar für diese Erfahrung und freuen uns auf weitere Einblicke in die spannende Welt des Bauens!