Im März haben 12 unserer Mitarbeiter aus den Bereichen Bauleitung, Kalkulation und Baubetrieb an einer PN-98-Schulung teilgenommen und diese erfolgreich bestanden.
Was bedeutet „PN-98“ und wofür benötigen wir die Schulung?
Sowohl die neue Ersatzbaustoffordnung als auch die Deponieverordnung berufen sich auf die LAGA-Richtlinie PN-98.
Diese Richtlinie regelt eine segmentorientierte Entnahme von Proben. Unter Proben werden fünf- oder zehn-Liter-Eimer verstanden, in welchen beispielsweise Erden, Steine oder Rezyklat von einem Material-Haufwerk gesammelt werden.
Um also nach aktuellen Standards diese Proben von Haufwerken entnehmen zu dürfen, ist die PN-98-Schulung unabdingbar.
Für uns als Unternehmen im Erd- und Abbruch bedeutet das, dass unsere Mitarbeiter nun von Haufwerken, also Materialsammlungen, bei Abbrüchen oder Aushüben diese Proben entnehmen dürfen. Die Eimer, gefüllt mit dem beprobten Material, werden anschließend an ein Labor gesendet, um das Material anhand der Kriterien in der Ersatzbaustoffordnung sowie der Deponieverordnung zu untersuchen.
In den Kriterien ist unter anderem der Gehalt an schädlichen Bodenverunreinigungen wie Arsen, Kupfer, Altöl und vielem mehr geregelt. Anhand der Ergebnisse des Labors wird die Probe und damit auch das Haufwerk an Material in Klassen eingestuft und entsprechend entsorgt.
Das ist für uns in der Praxis besonders wichtig, denn abhängig von der Einstufung des Materials können wir dieses entsprechend entsorgen.
Wie sieht die Anwendung der PN-98 in der Praxis aus?
Zurück zu unserer Schulung: Im Speziellen geht es bei der PN-98 also um die richtige Probenahme – und diese haben wir nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis an unseren Haufwerken auf dem eigenen Betriebs-Gelände geübt.
Zur Beprobung gibt die LAGA-Richtlinie einen genauen Ablauf vor:
Material anhand von Farbe, Korngröße sowie Geruch beschreiben; Haufwerk bemessen; Probenanzahl bestimmen; unterteilen Entnahme der Probe mit Schaufel, Baggerlöffel oder Probenstecher
Besonders wichtig bei der Entnahme ist das gleichmäßige Durchmischen der Probe, auch Homogenisieren genannt.
Und da hat unser Bauleiter mit der Schaufel direkt mit angepackt.
Nicht zu vergessen ist, dass Böden auch mit flüchtigen Schadstoffen belastet sein können, welche gesundheitsschädlich sein können. Auch hierfür haben unsere Teilnehmer die richtigen Techniken zum Beproben erlernt:
Zusätzlich zu einer Probe im Kunststoff-Eimer, wird das Material auch in ein fest verschlossenes Braunglas gefüllt und an ein Labor gesendet.
Zuletzt gab es noch einen interessanten Austausch mit unserem Dozenten Herrn Haas, in welchem er praktische Tipps aus der Praxis geben konnte.
Danke an Herrn Haas und die Kollegen vom Institut Dr. Haag GmbH für die praxisnahe und lehrreiche Schulung.